Wie die Versorgung mit Heizöl und Treibstoffen in der Schweiz sichergestellt wird

In der Schweiz ist die Versorgung mit Erdölprodukten, darunter Heizöl und Diesel, durch eine sehr robuste Strategie gewährleistet. Dieses System wurde entwickelt, um den Zugang zu Energie auch in unerwarteten oder schwierigen Situationen sicherzustellen.

Vielfältige Importwege für maximale Sicherheit

Das Prinzip ist einfach: Nie von einem einzigen Transportweg abhängig sein.
Die Einfuhr basiert auf einem fein abgestimmten Netz aus vier verschiedenen Transportarten, die eine hohe logistische Flexibilität ermöglichen:

  • Per Schiff (27,9 %): Mehr als ein Viertel der Produkte gelangt über den Rhein in die Schweiz.

  • Per Bahn (31,6 %): Rund ein Drittel der Importe wird mit dem Zug transportiert, insbesondere über Grenzpunkte wie Schaffhausen und Kreuzlingen.

  • Per Lastwagen (5,3 %): Tanklastwagen übernehmen die Feinverteilung, etwa über Grenzübergänge wie Chiasso.

  • Per Pipeline (35,2 %): Einerseits werden bereits raffinierte Produkte bis nach Vernier befördert, andererseits gelangt Rohöl direkt zur Raffinerie in Cressier.

Diese Vielfalt an Importwegen ermöglicht es, Unterbrechungen oder logistische Engpässe schnell auszugleichen. Zudem können sich Schweizer Importeure bei Bedarf jederzeit auf andere internationale Partner stützen.

Die Schlüsselrolle der Raffinerie Cressier

Die Energieautonomie der Schweiz wird auch durch eine eigene Produktion gestärkt. Obwohl der grösste Teil des Heizöls importiert wird, spielt die Raffinerie in Cressier eine bedeutende Rolle.


Dort wird Rohöl, das über Pipelines ankommt, verarbeitet, und die Anlage deckt rund 25 % des in der Schweiz verkauften Raffinerievolumens (Heizöl, Treibstoffe usw.). Diese inländische Kapazität ist ein wichtiger Stabilitätsfaktor, um Marktschwankungen besser abzufedern.

Strategische Lagerhaltung in der Schweiz

Ein zentrales Element der Schweizer Versorgungssicherheit sind die grossen Lagerkapazitäten, sowohl auf nationaler als auch auf individueller Ebene.

1. Die Pflichtlager

Um Versorgungsengpässe bei internationalen Krisen oder Lieferunterbrüchen zu vermeiden, unterhält die Schweiz Pflichtlager für Erdölprodukte. Diese werden von der Organisation Carbura verwaltet und decken den Heizölbedarf des Landes für rund viereinhalb Monate ab.

2. Die individuelle Unabhängigkeit

Für Haushalte ist der eigene Heizöltank ein wesentlicher Bestandteil dieser Sicherheit. Zusammengenommen, die Pflichtlager von Carbura und die privaten bzw. betrieblichen Vorräte, verfügt die Schweiz über Heizölreserven, die den Bedarf von mehr als einem Jahr decken können.

Ein eigener Tank bietet zudem unmittelbare Unabhängigkeit: man kann den Heizölkauf vorausschauend planen und von günstigen Marktphasen profitieren, bei gleichbleibender Wärme und Versorgungssicherheit zu Hause.

Fazit

Dank dieser breit abgestützten Strategie, von der Diversifizierung der Transportwege bis hin zu individuellen Vorräten, ist die Energieversorgung der Schweiz zuverlässig gesichert.


Wer mit Heizöl heizt, profitiert von Autonomie, Verlässlichkeit und Gelassenheit, selbst in Zeiten wirtschaftlicher oder geopolitischer Unsicherheit.