Die Ölpreise sind gestern erneut deutlich gefallen, nachdem Meldungen auftauchten, wonach die Ukraine einen großen Teil eines Entwurfs für einen möglichen Friedensplan akzeptieren könnte. Obwohl diese Aussicht weiterhin unsicher ist, hat allein die Möglichkeit einer Entspannung des Konflikts die Erwartung geweckt, dass die Sanktionen gegen Russland gelockert werden könnten, was das weltweite Angebot weiter erhöhen würde. Vor diesem Hintergrund fiel die Marktbewegung recht deutlich aus, mit neuen Tiefstständen für den November.
Die diplomatischen Gespräche gehen weiter, bleiben jedoch schwierig. Der amerikanische Präsident zeigt sich optimistisch und spricht von einem „nahen“ Durchbruch, während mehrere europäische Verantwortliche deutlich vorsichtiger sind. Eine feste Entscheidung ist bislang nicht absehbar, doch der Markt reagiert sehr empfindlich auf jedes Signal, das in Richtung eines möglichen Kompromisses weist.
Andere Themen traten gestern in den Hintergrund, darunter die Vorbereitungen auf das nächste Treffen der Produzentenländer. Das weltweite Angebot bleibt sehr umfangreich und die bestehenden Sanktionen gelten weiterhin, was insgesamt für ein eher schwaches Preisumfeld sorgt. Die am Abend veröffentlichten wöchentlichen API-Daten brachten keine klare Richtung: Sie zeigen einen Rückgang der Rohölbestände, aber einen Anstieg bei den Raffinerieprodukten, ein insgesamt recht neutraler Befund.
Heute Morgen bewegen sich die Preise nach dem starken Rückgang von gestern und einer leichten Stabilisierung zum Sitzungsende in einer engen Spanne. Der Markt wartet nun auf die Veröffentlichung der offiziellen US-Lagerdaten am Nachmittag, die wieder etwas Orientierung bringen könnten. Für Heizöl bedeutet das, dass die Inlandspreise weiter vom deutlichen Rückgang beim Gasoil beeinflusst werden und heute spürbar niedriger liegen als am Dienstagmorgen.

