Am Dienstag erlebte der Markt einen deutlichen Anstieg der Raffinerieprodukte. Die Heizölpreise zogen an, vor allem aufgrund saisonaler Faktoren: gegen Jahresende steigt die Nachfrage nach Heizprodukten, und die US-Sanktionen gegen russische Ölexporte zeigen weiterhin Wirkung. Zudem sorgt eine nach wie vor robuste Nachfrage aus China für zusätzlichen Aufwärtsdruck.
Im Gegensatz dazu konnten die Rohölpreise diesem Anstieg nur teilweise folgen und gaben zum Tagesende wieder nach. Das zeigt, wie stark der Markt derzeit zwischen der Sorge vor möglichen Störungen und den Aussichten auf ein Überangebot schwankt. In Russland wurden die Exportaktivitäten nach den jüngsten Angriffen rasch wieder aufgenommen, wodurch das Risiko einer echten Verknappung im Moment begrenzt bleibt. Ein weiteres wichtiges Signal kam aus den USA: das API, das wöchentlich Schätzungen zu den Ölbeständen veröffentlicht, meldete steigende Reserven in allen Kategorien. Diese Daten bestätigen ein bereits gut versorgtes Marktumfeld und bremsten den Optimismus der Marktteilnehmer vorübergehend.
Die Analysten sind entsprechend gespalten: Einige gehen davon aus, dass die geopolitischen Risiken weiterhin eine eher steigende Tendenz unterstützen, während andere auf die hohen Überschussprognosen für die kommenden Monate verweisen, die preis dämpfend wirken. Der Markt bewegt sich daher in einem Umfeld voller Unsicherheiten, mit oft schnellen, aber selten anhaltenden Schwankungen.
Infolgedessen liegen die Heizölpreise heute etwas höher als gestern, in einem insgesamt weiterhin instabilen Umfeld.

